Doch wie sieht dann die Wirklichkeit aus, wenn nicht nachhaltig?
Während ich das Privileg habe, in meinem Bett zu liegen und mich durch meinen Instagramfeed zu swipen, haben in Bangladesh, Indien und China viele Menschen eine ganz andere Lebensrealität: Sie schuften in Fabriken in welchen Überstunden, schlechte Belüftung, Kinderarbeit, Missbrauch und die Verletzung von Menschenrechten die Norm sind. Von diesen Umständen haben die meisten schon einmal gehört und zum Beispiel in der Schule über die sogenannten „Sweat Shops“ gesprochen. Leider fühlen sich viele Menschen immer noch nicht verantwortlich für das, was dort passiert und konsumieren weiterhin, ohne nachzudenken.
Es ist wie eine andere Realität, die wir nicht wahrnehmen, nur weil sie nicht vor unserer Haustür stattfindet.
Erst große Katastrophen, wie der Zusammensturz der Rana Plaza Fabrik in Bangladesh am 24.4.2013, bei welchem über 1100 Menschen ihr Leben verloren, müssen passieren, damit wir uns kurzzeitig mit den sklavenähnlichen Verhältnissen beschäftigen, welche in der Fast-Fashion-Industrie herrschen.
Aber was sind faire Alternativen zu Sweat Shops und Ausbeutung in der Modeindustrie?
Für mich persönlich muss Fairness auf zwei Ebenen herrschen:
Zuerst muss die Struktur der Modeindustrie eine faire sein. So allen voran eine faire Behandlung und Bezahlung der Menschen entlang der gesamten Lieferketten, von Baumwollplantagen bis zum Verkauf. Außerdem sind eine nachhaltige Herstellung und eine ständige Weiterentwicklung zu umweltfreundlicheren Textilen und Verfahren unerlässlich. Denn nur durch nachhaltiges Handeln können wir die Erde samt lebensnotwendiger Ressourcen für kommende Generationen erhalten.
Um diese strukturelle Fairness erreichen zu können, ist vor allem Transparenz bezüglich der Lieferkette nötig, damit Missstände aufgedeckt und beseitigt werden können, hierfür ist ein Gesetz sinnvoll und notwendig.
Die zweite Ebene ist für mich so etwas wie eine soziale Fairness. Das bedeutet, dass faire Mode niemanden ausschließt und an der Inklusion aller arbeitet. Dafür kann an verschiedenen Stellen angesetzt werden. Zum Beispiel ein breitgefächertes Größenangebot oder keine Aufteilung der Mode nach Frauen- und Männermode und barrierefreie Mode sind nur einige der zahlreichen Möglichkeiten.