Das Einkaufen von Alltagsdingen ist in Frankreich schwieriger als gedacht. Zum Beispiel gibt es keine Drogerien wie dm oder Rossmann. Duschgel, Klopapier und Make Up müssen also in einem normalen Supermarkt gekauft werden. Doch Achtung: Auch wenn du ein paar Produkte aus Deutschland kennst, Deo und Shampoo sind hier ein bisschen teurer. Deshalb bin ich bei ein paar Sachen auf französische Marken umgestiegen.
Auch mit dem Essen ist es nicht ganz einfach: Meine Suche nach Haferflocken hat lange gedauert und Gemüsebrühe gibt es nur in Würfeln und enthält manchmal – wieso auch immer – Fisch. Der Allround-Tipp hier ist, in große Supermärkte am Stadtrand zu fahren. Die sind ungefähr so wie Kaufland oder real Märkte in Deutschland und haben somit auch mehr Auswahl. Auch auf der Suche nach vegetarischen und veganen Produkte wird mensch fündig, aber Wurstersatzprodukte sind fast gar nicht zu finden. Kein Problem dagegen ist es für mich, guten Käse, Baguettes und Croissants zu finden. Diese Sachen sind sowohl im Supermarkt, als auch in Käserei und Bäckerei von toller Qualität und günstiger als bei uns. Samstags gibt es einen riesigen Markt mit Gemüse, Obst, Gebäck, Pflanzen, Fisch und vielem mehr, wo sich immer ein paar unschlagbare Angebote und die leckersten Sachen finden lassen.
An Einkaufsmöglichkeiten mangelt es hier definitiv nicht. Von Drogeriemarkt über Pharmacy über Walmart über riesige Supermärkte ist alles dabei und gut erreichbar. Worauf ich aber nicht vorbereitet war, ist, dass Lebensmittel im Vergleich zu Deutschland verdammt teuer sind, vor allem frische Sachen. Das verleitet dazu, gerne mal Takeout zu essen oder sich von der Tiefkühlabteilung locken zu lassen. Nachdem Kanada aber bzgl. Essen nicht besonders weit von USA entfernt ist (also sind viele Fertigprodukte extrem ungesund, mit viel Fett und Zucker), muss ich mich hier wirklich anstrengen, selbst zu kochen und eine halbwegs gesunde Ernährung zu priorisieren. Das funktioniert nur, wenn ich frisch einkaufe und meine Gerichte (vor allem Saucen!) selbst koche. Was Kosmetikprodukte angeht, habe ich auch erstmal einen Schock in Sachen Preise bekommen; dass die so teuer sind, liegt aber an der Größe. Meine Flasche Gesichtsreiniger hat knapp 20$ gekostet, wird mir aber vermutlich auch die ganzen 8 Monate reichen. Kleinere Größen findet man eher nicht.
Auch wenn Kanada viele tolle Möglichkeiten für frische Produkte hat (absolutes Grünkohlparadies!!) und damit Deutschland definitiv übertrifft (wenn man sich an den Preis gewöhnt hat), habe ich in meiner ersten Woche hier das Alman-Klischee direkt erfüllt: das, was hier als Brot bezeichnet wird, ist bei uns bestenfalls Toast. Nach einer guten Viertelstunde verzweifelter Suche im Supermarkt habe ich dann tatsächlich ein Vollkornbrot gefunden, das ist aber sündhaft teuer und eine winzige Packung. Deshalb bin ich jetzt weitgehend auf Knäckebrot umgestiegen oder laufe zur französischen Bäckerei um die Ecke. Auch Käse schockt einen als Europäer*in ziemlich. Mozzarella ist hier viereckig, steinhart und in Vakuumverpackung eingeschweißt. Needless to say, ich esse hier keinen Käse. Gemüsebrühe gibt es in den Standardsupermärkten auch nur fertig (und ungewürzt) im Tetrapak, die Brühwürfel sind immer mit Fleisch. Aber ich habe jetzt einen deutschen Supermarkt bei mir in der Nähe gefunden, wo es tatsächlich die uns bekannten Veggie-Brühwürfel gibt. Poutine, ein typisch kanadisches Gericht (bestehend aus Pommes und Bratensauce) gibt es wenigstens auch vegetarisch und auch wenn es nicht unbedingt das Mega-Gourmet Essen ist, es ist das absolut perfekte Drunk-Food (nichts schmeckt so gut um 3 Uhr nachts nach dem Feiern). Daumen hoch dafür also.