Edmonton hat um die 1 Mio Einwohner*innen, ist aber flächenmäßig viel größer als München. Deshalb dauert es hier auch gerne mal eine halbe bis Dreiviertelstunde, um vom Campus nach Downtown zu kommen (und der Campus ist definitiv nicht außerhalb). Das liegt aber auch daran, dass die Öffis nicht wirklich optimal funktionieren. Die Busse fahren meist nur alle 20 Minuten und haben ständig Verspätung (ich habe definitiv Angst vor der Wartezeit im Winter, wenn es hier kuschelige -30 Grad werden) und mit der U-Bahn fahre ich nur, wenn es absolut nötig ist und auf gar keinen Fall alleine, denn in Edmonton gibt es ziemlich viele Junkies und/oder Obdachlose, die vor allem in den U-Bahnhöfen zu finden sind und das sorgt dafür, dass ich mich dort alleine nicht besonders sicher fühle. In meiner zweiten Woche hier habe ich um halb zwei Uhr nachmittags jemanden am Bahnsteig in Downtown völlig entspannt sein Dope auf dem Löffel aufkochen sehen, das war schon ein krasser Unterschied zu München, wo alles, was mit Drogen zu tun hat, unter den Teppich gekehrt und aus dem Stadtzentrum verbannt wird. Wie ich das mit dem von A nach B kommen im tiefsten Winter mache, wenn länger draußen warten einfach gesundheitlich keine Option ist (Erfrierungen!!) weiß ich noch nicht. Vielleicht muss ich dann Auto fahren, Carsharing-Angebote gibt es hier nämlich sehr viele.
Rennes ist nicht so groß.
Es hat 220 000 Einwohner*innen und gilt damit für Einheimische als Großstadt. In Frankreich ist die Infrastruktur insgesamt nicht schlecht. Es gibt überall hin Autobahnen (für die teilweise Maut gezahlt werden muss) und Schnell- als auch Regionalzüge. In Rennes selber hat diesen September die zweite U-Bahn Linie eröffnet. Die beiden Linien mit kurzen niedlichen Zügen decken den Stadtkern gut in alle Himmelsrichtungen ab. Für alles andere, wenn ich z.B. ins Industriegebiet oder zum Flughafen muss, gibt es Busse. Und zwar ziemlich viele, die in kurzen Zeitintervallen fahren. Als Studentin kann ich für 25 Euro monatlich U-Bahn, Bus und auch die Leihfahrräder der Verkehrsgesellschaft benutzen. Bei einem Jahresabo wird es ein bisschen günstiger.