Cyberliz | 14.01.21
Social Media ist kein Kanal für Menschen, sondern für Werbung.
Salopp gesagt, profitiert YouTube davon, dass Ken Jebsen seine Verschwörungsymythen hochlädt, diese von vielen Menschen angesehen werden und Werbung vor jedem Video geschaltet wird. Dieses Geschäftsmodell der Polarisierung hat diese Konzerne zu milliardenschweren Unternehmen gemacht, die das Gemeinwohl einer Gesellschaft nicht berücksichtigen, sondern lediglich ihren eigenen Profit anstreben.
"Als zum erstenmal das Wort Friede ausgesprochen wurde, entstand auf der Börse eine Panik. Sie schrien auf im Schmerz: Wir haben verdient! Lasst uns den Krieg! Wir haben den Krieg verdient“ - Karl Kraus (1874-1936)
Der Kapitalismus hat mit Algorithmen, die schlecht zu durchschauen sind, ein Werkzeug geschaffen, dass es Unternehmen erlaubt, zu jeder Tag und Nachtzeit Kontrolle über unseren Konsum zu erlangen. Auch wenn es überspitzt klingt, egal ob von Krieg zwischen Staaten oder nun innerhalb eines Staates die Rede ist – der Gewinner des Konflikts heißt nicht Mensch, sondern Kapital.
Abgesehen von der gesamtgesellschaftlichen Ebene sieht man die Auswirkungen von Social Media ja bereits im kleinen Kreis in uns selbst. Somit ist Jan Böhmermanns Forderung zur Verstaatlichung von Twitter keine radikale linke Forderung – Nein, diese Forderung beinhaltet die Verantwortung eines Staates für das Gemeinwohl zu sorgen und schreibt endlich einer Wirkungsmacht die Media Governance Rolle zu – also die Rolle Medien zu regulieren. Denn mal ehrlich, wenn der Kopf von Facebook, Mark Zuckerberg im US-Kongress aussagt, dass er anscheinend von keiner Manipulation der US-Präsidentschaftswahlen je gewusst hätte (obwohl diese längst belegt ist) und die Probleme gerne klein redet, kann und sollte von diesen Unternehmen keine Fürsorge zu erwarten sein.
Quellen: