InterviewMAIVA

„MAIVA steht für Energie, Leichtigkeit und vor allem Empowerment."

Lilly | 05.02.2025       Foto: Linus Reuer

Wir haben mit der Elektro-Pop Künstlerin MAIVA gesprochen: Über den bevorstehenden Release ihrer neuen Single, über Sexismus in der Musikbranche und über die Einstellung, die sie in ihrer Musik zum Ausdruck bringen will.

Hallo MAIVA! Möchtest du dich kurz vorstellen?


Ich bin MAIVA und mache Popmukke mit groovy Basslines, treibenden Beats und sassy Lyrics  – und das ab jetzt auf Deutsch! Vor gut zwei Jahren habe ich meine ersten Songs auf Englisch veröffentlicht. Am 7. Februar kommt mein erster deutscher Song “Was darf’s denn sein?” raus. Meine Musik ist ehrlich, energiegeladen und frech – eine perfekte Mischung aus Frustabbau und Confidence Boost.


Wie kommt der Name zustande und was bedeutet das Projekt MAIVA für dich? 


Der Name MAIVA kam mir über eine – sagen wir mal – nicht ganz seriöse Mädchennamen-Website, haha. Angeblich bedeutet er "berauschend", und das fand ich perfekt: knackig, cool und feminin. MAIVA steht für Energie, Leichtigkeit und vor allem Empowerment. Es ist meine Art, Spaß und Haltung in Musik zu packen.

Seit 2022 gibt es dich offiziell als Künstlerin, zunächst hast du deine Musik auf Englisch verfasst und veröffentlicht. Jetzt wechselst du zu Deutsch – wie kam es dazu?


Ich habe immer beides geschrieben, mich aber irgendwann mal für Englisch entschieden. Doch in letzter Zeit habe ich gemerkt, dass das nicht mehr 100% Ich bin. Auf Deutsch kann ich mich viel klarer und authentischer ausdrücken – frech, direkt, ironisch. Es gibt so viele coole, einzigartige Wörter, die einfach genau passen.

Englisch ist für mich nach wie vor eine wunderschöne und sanfte Sprache, in der man schnell Worte findet – aber oft fehlt diese Tiefe oder die besonderen Beschreibungen, die ich in meiner Muttersprache habe. Außerdem liebe ich es, direkt mit den Menschen zu connecten – ohne die Brücke, dass sie erstmal übersetzen müssen, was ich meine. So entsteht ein viel direkterer Draht, und mein Humor funktioniert auf Deutsch auch einfach besser, haha!


Du bist selbst Feministin. Was für einen Feminismus lebt MAIVA in ihrer Musik? 


Feminismus schwingt bei MAIVA immer mit. Es ist meine Haltung und meine Art, Themen zu verarbeiten, die mir wichtig sind. Ich verpacke das gern mit Leichtigkeit und einer Prise Ironie, statt mit erhobenem Zeigefinger. Empowerment kann auch Spaß machen!


Wie erlebst du Sexismus in deinem Berufsalltag? 


Sexismus ist leider immer wieder ein Thema, sei es unterschwellig oder ganz direkt. Gerade in der Musikbranche begegnet man oft Klischees: Frauen werden häufiger auf ihr Aussehen reduziert, während männliche Künstler automatisch als professioneller und glaubwürdiger wahrgenommen werden. Es geht dann weniger um das Talent oder die Musik, sondern darum, ob man als FLINTA* optisch ins Bild passt. Manchmal erlebt man auch, dass Männer versuchen, einem Dinge zu erklären, die man längst weiß – "Mansplaining" gehört fast schon dazu. Oder man wird in technischen Fragen nicht ernst genommen, als hätte man keine Ahnung von der Produktion der eigenen Musik.
Trotzdem lasse ich mich davon nicht bremsen – im Gegenteil! Es motiviert mich nur, noch stärker meinen Weg zu gehen und zu zeigen, dass FLINTA* in der Branche genauso professionell, kreativ und durchsetzungsstark sind. Mit meiner Musik will ich genau diese Haltung transportieren: Empowerment, Selbstbewusstsein und das Aufbrechen von Rollenbildern.


„Musik hat ein enormes Potenzial, weil sie Emotionen direkt anspricht und oft auf einer unbewussten Ebene wirkt.“

Wo liegt das Potential in Musik, Menschen zum Umdenken zu bewegen? 


Musik hat ein enormes Potenzial, weil sie Emotionen direkt anspricht und oft auf einer unbewussten Ebene wirkt. Sie kann man Menschen zum Nachdenken anregen, ohne dass es sich wie eine Lektion anfühlt.


Dein erster Release auf Deutsch “Was darf’s denn sein?” handelt von Bindungsängsten und Dating. Warum denkst du, ist dieses Thema gerade in unserer Generation so groß? 


„Was darf’s denn sein?“ ist meine ironische Abrechnung mit toxischen Situationships und Bindungsphobikern. Es geht um den Typ Mensch, der sich alles erlauben will, aber keine Konsequenzen tragen möchte – ein Thema, das gerade Gen Z sehr gut kennt. In unserer Generation wollen viele alles: die Freiheit genießen, aber auch die Vorteile einer Beziehung mitnehmen, ohne sich wirklich festzulegen. Das Problem liegt oft darin, dass falsche Dinge vorgespielt werden oder die Kommunikation einfach fehlt. Viele erwarten mehr, als sie selbst bereit sind zu geben. „Was darf’s denn sein?“ zeigt genau diese Widersprüche auf.

Hast du Karriereziele und etwas Konkretes, was du mit deiner Musik erreichen möchtest? 


Meine Musik soll Empowerment, Frustabbau und Confidence Boost in einem sein – ich will, dass sich die Leute richtig gut fühlen. Gleichzeitig spreche ich auch ernste Themen an, die zum Nachdenken anregen.

Karriereziele: Ich will viel live spielen. Ein großer Traum ist da natürlich die erste eigene Tour! Und dann viele weitere - Also alle fleißig “Was darf’s denn sein?” hören, haha!

Eine große Inspiration musikalisch und attitude-wise ist für mich z.B. Upsahl.


Wo kann man dich im kommenden Jahr hören? 


Bisher ist folgender Termin safe: 

20.06.25 Dornstadt (Auhausen) - Wudzdog Open Air


Weitere Dates sind in Planung – stay tuned!


Wir danken Dir für das Interview!

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