SPIELART|BronxGothic

Bronx Gothic I Okwui Okpokwasili & Peter Born

Dunja | 02.11.21


Bronx Gothic - klingt ziemlich cool und spannend. Wie die zwei Mädchen aus Bronx, um welche es in dem Stück geht, kommt auch die Regisseurin und Performerin Okwui Okpokwasili aus New York. Die Performance entstand in einer Zusammenarbeit mit dem Designer Peter Born, welcher in diesem Rahmen Regie führte sowie das Bühnen- und Sounddesign entwarf. Im Zuge des SPIELART Festivals wurde die Performance im Haus der Kunst aufgeführt. 

Ich finde das persönlich mega interessant, wenn Kunst- und Kulturarten und Sparten ineinander übergreifen. So auch hier, und zwar gleich auf doppelter Eben: Erstens eine Performance-Aufführung im Kunstmuseum, zweitens die Performance selbst, welche als ein Zusammenspiel zwischen Tanz, Theater sowie einer visuellen Kunstinstallation angekündigt wurde. 

Allein das Design des Aufführungsraumes war sehr spanned: In einem großen, leeren Raum des Museums war ein rechteckiger Bereich in der Mitte mit vier großen Tüchern abgehängt, durch welche die Zuschauer*innen nur an einer Ecke eintreten konnten. Das Publikum saß in drei Reihen an einer langen und einer kurzen Seite des Performanceraums. Durch diesen Aufbau war die Zuschauer*innenzahl überschaubar und alle saßen relativ nah am Bühnengeschehen, was eine besondere Intimität zwischen der Performerin und dem Publikum entstehen ließ.

Fotos: Ian Douglas

Die beiden durch Tücher begrenzten Bühnenränder waren mit verschiedenen Pflanzen und einzigartigen Schirmlampen gesäumt. Circa in der Mitte der Bühne stand eine Stehlampe.

Unter dieser stand während der Aufführung die Performerin Wanjiru Kamuyu und las Briefe, Tagebucheinträge oder Dialoge vor. Diese handelten von der Beziehung der zu Beginn erwähnten zwei Mädchen, die in den 80ern in Bronx aufwuchsen. In ihrer Pubertät müssen sich die Mädchen mit ihren sich verändernden Körpern auseinandersetzen, außerdem mit ihrer Sexualität, ihren Freundschaften, ihren Familien, der Schule, Rassismus und ihren Träumen. Hier haben sie mindestens genauso viele Einigkeiten wie Uneinigkeiten und teilen ihre Erfahrungen. 

Die Performerin Wanjiru Kamuyu stellt die beiden Mädchen nicht nur durch unterschiedliche Sprechweisen dar, sondern erzählt ihre Geschichten durch Tanz und mit ihrem eigenen Körper, immer wieder begleitet von Klangteppichen und Musik.

Die Performance ist ein Zusammenspiel verschiedenster Darstellungsformen und Ästhetiken, durch welche die Augen und Ohren des Publikums eine abwechslungsreiche Aufführung erleben konnten. 

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