“Caring for myself is not self-indulgence, it is self-preservation, and that is an act of political warfare”
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Die US-amerikanische Autorin Audre Lorde
prägte den durchaus politischen Begriff bereits 1988. Als lesbische schwarze Frau, die von intersektionaler Diskriminierung betroffen war, bezeichnete sie das um sich selbst kümmern, nicht als Maßlosigkeit oder Genusssucht.
Lorde spricht vielmehr von Selbstschutz und Selbsterhaltung, welche in einer diskriminierenden Gesellschaft zu einer Form des Widerstands wird.
Audre Lorde wollte darauf aufmerksam machen, dass in einer Welt, die strukturell darauf ausgerichtet ist, bestimmte Menschen zu benachteiligen und zu schwächen, das Bewahren der eigenen Kraft und Gesundheit geradezu revolutionär ist.
Dass Audre Lorde eine entschiedene Gegnerin des Kapitalismus war, macht die Aneignung dieses Konzepts durch die Industrie besonders bitter, denn das Ganze hat nichts mit Pflegeprodukten oder Shoppingtouren zu tun.
Selfcare bedeutet etwas zu tun, das dir wirklich gut tut, nicht deiner Haut, deinen Haaren oder deiner Inneneinrichtung– sondern dir.
Möglich, dass ein schönes Zuhause und ein gepflegtes Aussehen dazu beitragen können, aber das ist nicht primär gemeint. Es ist vielmehr eine Aufforderung, wirklich für sich selbst zu sorgen, Dinge zu tun, die nachhaltig wohltuend sind. Also die nötigen Maßnahmen zu ergreifen, um einer Welt voller Probleme und Diskriminierung bestärkt gegenüber zu stehen.