von Kerstin | 22.03.2023
Ich wusste auch schon in meiner letzten Beziehung mit einem cis-hetero Mann, dass ich nicht-binär bin, aber ich habe mich nicht getraut, es auszusprechen, geschweige denn mich mit meiner wahren Genderidenität zu outen. Zu lange habe ich eine Rolle gespielt, die ich nicht wirklich gefühlt habe, aber von meinem Umfeld so gut kannte.
CW: Tod
My name is Milla. I am 18 years old.
I lost my mum to breast cancer about a year ago.
There is nothing like death to make you feel like an outsider.
And there’s nothing our society is more uncomfortable with talking about.
The feeling of being endlessly misunderstood, unable to put my grief in words that wouldn’t be met with platitudes is what made me believe that we need some kind of grief revolution.
Or as I like to say, a grievolution.
Ich entwickle mich weiter. Zumindest versuche ich es. Ich informiere mich und versuche wahrzunehmen, was so um mich herum in der Welt geschieht. Ich habe das Ziel, dazuzulernen und mir meine eigene Meinung zu bilden. Besonders in den letzten Jahren setzte ich mich mit unterschiedlichen Themen auseinander, wurde sensibilisiert und entwickelte meine Haltung weiter. Die Bereiche dafür sind mal gesellschaftspolitisch, manchmal Alltagsbezogen oder mir vor einer gewissen Situation einfach nicht bewusst gewesen.
CW: Depression, Angststörung, Panikattacken
Dieses Jahr habe ich gemerkt, dass vieles, was ich über mich geglaubt habe, nicht in Stein gemeißelt ist. Zwar ging es mir letzten Winter auch schon nicht gerade hervorragend, trotzdem zählte ich mich da noch zu den Personen, die sich rein aus Interesse und Willen zur Empathie Wissen über psychische Erkrankungen aneignen.
Diese Zeit lehrt mich, dass so vieles im Leben erst begreifbar ist, wenn man es selbst erlebt hat. Und dass auch ich psychische Krankheiten stigmatisiere.
Wie geht es dir? Eine Frage, die ich mir von klein auf an angewöhnt habe, meist nur oberflächlich zu beantworten. Ein kurzes „Ganz gut. Und dir?“ ist nun mal leicht gesagt und dann kann das Gespräch weiter gehen oder man kann mit den eigentlichen Themen beginnen.
Ich stehe vor dem Spiegel und ziehe mir einen Lidstrich. Ich blicke mir direkt in die Augen. “Du schaffst das”, murmle ich mir ins Gesicht, wobei ich mir ein wenig albern, aber irgendwie auch mächtig vorkomme. Ich sperre alle negativen Gedanken aus. Ich bin gut vorbereitet, ich kann mich auf mich verlassen, was soll also passieren?
Meine Haare fallen lang über meine Schultern, im Kopf gehe ich noch einmal die Stücke durch, die ich gleich singen werde. Die Texte sitzen, das Kleid auch.
Lest jetzt Lillys Gedicht zum Thema (Selbst-)Liebe!
Warum kann ich mich selbst nicht
lieben
Auf die Art wie ich dich lieb
Mir selbst die Welt zu Füßen legen
Tun, was ich möchte, meinetwegen
Weil's nichts wichtigeres für mich
gibt
von Stella und Cilia Spitz | 05.08.2021
“Generation beziehungsunfähig” -
das hört man häufig in Bezug auf Generation Y bis Generation Z (30-40 Jahre und jünger) und bezeichnet meist ein Liebesleben geprägt von unverbindlichem Sex, wechselnden Partner:innen, sich nicht festlegen wollen und auch nach längeren Jahren Beziehung nicht zusammenzuziehen oder zu heiraten. Aber was, wenn jemand wirklich ernsthafte Bindungsangst hat?
Alle zwei Sekunden swiped ein Single auf Tinder… oder so ähnlich. Unsere Autorin schreibt über Dating Apps und den Zwang der Selbstinszenierung. Gerade Tinder und Co. werden immer wieder dafür kritisiert, dass es nur oberflächliches Geswipe sei, was im Endeffekt nur auf einen One-Night-Stand nach dem nächsten hinausläuft. Aber inwieweit stimmt das?
Zwei unserer Autorinnen haben sich mit
der aktuellen Situation und der damit verbundenen (freiwilligen) Isolation auseinandergesetzt. Die beiden sprechen über die gesellschaftliche Situation und Erwartungen, die an Einzelpersonen während der Pandemie gestellt werden. Außerdem heben sie mögliche
psychische Folgen des Allein- und Einsamseins hervor.
Ich hinterfrage schon sehr lange
„traditionelle“ Beziehungsmuster und Verhaltensweisen, die Menschen so an den Tag legen. Hier möchte ich meine Gedanken dazu äußern, über den Tellerrand schauen und zum Überdenken der eigenen Regeln und Grenzen anregen. Auftakt zur neuen
Beziehungskolumne lebenliebenlassen.