ehem.Gesellschaft

GESELLSCHAFT


Nicht nur politisch, aber gerne kritisch: Unsere Rubrik für Gesellschaft.  Wir beobachten, kommentieren und träumen, philosophieren, beklagen und verlieren uns in Utopien. Kolumnen, Kritik und manchmal gedankliches Kauderwelsch.

 “Konsens ist ein Zustand von Aufmerksamkeit” Consent Calling im Gespräch


Lena | 19.05.2023

 Münchens feministisches Sexshopkollektiv arbeitet seit mehr als zwei Jahren daran, Orte zu schaffen, an denen sich Themen rund um Sexualität und Feminismus angenähert werden kann, ohne die Scham, die solche Auseinandersetzungen viel zu häufig begleitet. Auf dem Weg zum eigenen Raum, wo dieser Ort entstehen soll, arbeitet das Kollektiv mit anderen Organisationen oder Institutionen zusammen, um Workshops, Lesungen, Austauschrunden und andere Veranstaltungen zu organisieren. 

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Zwischen Fast Fashion und Konsumbewusstsein – Die vielen Facetten der Gen Z


Laura Kremer | 29.03.2023

Die ersten digital natives, post millenials oder auch die “Generation TikTok” – es gibt viele Namen für die Generation Z, innerhalb derer sich Trends verbreiten wie Lauffeuer und deren Schnellebigkeit so manchen Boomer überfordert. Aber was ist dran an den Vorurteilen und Klischees? Eine Übersicht.

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Wertewandel im Sonderangebot – (Post)materialismus in konsumistischen Zeiten


Karla | 06.12.2022

Es gibt viele verschiedene Arten einen Matcha-Latte zuzubereiten, und die Influencerin hat sie alle ausprobiert. Eine Smoothiebowl zur Skincare-Routine, danach ein Iced Coffee im dekorativen Glas und ein bisschen Journaling bei Kerzenschein, um den sinnentleerten Alltag Revue passieren zu lassen. So könnte das zumindest aussehen bei ihr – einen Blick hinter die wohlgepflegte Fassade gewährt sie uns nicht. Zu beschäftigt ist sie damit, die beste Version ihrer Selbst zu werden: Eine, die nicht viel braucht, um glücklich zu sein. Eine, die nachhaltig lebt und ihre simple Routine genießt. Eine, die frei ist von materiellen Zwängen.

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Care-Arbeit - das größte Dauer- Entlastungspaket, das unser Land am Laufen hält


Petra | 17.11.22

Warum das Private so verdammt politisch ist und was das alles mit der Bibel, dem Putzlappen und dem lukrativen Mutterbild unserer Gesellschaft zu tun hat - ein Interview mit Jo Lücke.

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Sex, Drugs & Rock 'n' Roll – Ode an den Rausch


Lilly | 08.11.2022

Wir kennen es alle: Es wird Herbst, die Tage werden kürzer, die Stimmung sinkt mit den Temperaturen. Draußen ist es grau – in diesem Jahr kommt zum dritten Mal das Wissen um die Pandemie und zum ersten Mal die Sorgen aufgrund von Krieg in Europa, Inflation, Energiekrise dazu. Wie kann ich abschalten, mal ganz bei mir sein, die Welt sich drehen lassen? Neben “entschleunigenden” Beschäftigungen wie Spazieren, Töpfern oder Puzzeln gibt es auch ungesunde Wege, sich auszuklinken, die vielleicht nicht in jedem Coffeetable Magazin und Achtsamkeitsblog empfohlen werden: Rausch.

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Das feministische Potenzial von Selbstsexualisierung


Leni | 14.10.22

Pole Dancing, Only Fans und Shirin David - was davon darf ich unterstützen, wenn ich mich als Feminist*in bezeichne? Ganz einfach: alles. 

Eine meiner liebsten Influencer*innen auf Instagram, die bisher vor allem Fitness- und Poly- Content geteilt hat, hat sich vor kurzem einen OnlyFans-Account erstellt und berichtet, wie viel Spaß sie an der Selbstinszenierung und an dem Aufnehmen der Bilder hat. Warum sollte ich hier andere Gefühle haben, als mich für sie zu freuen, dass sie etwas Neues in ihr Leben integrieren konnte, das ihr Freude und auch noch Geld bringt? 

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Wider das Feminist-Washing der Selbstsexualisierung: Frauen im Reggaeton


Lilly | 11.10.22

Spätestens seit Despacito zum „Sommerhit des Jahres 2017 gekürt“ und in den Clubs der Welt dazu getanzt wurde, sollte Reggaeton den meisten Menschen ein Begriff sein – wenn nicht wörtlich, dann zumindest musikalisch.”  

So einer der ersten Sätze meiner Bachelor-Arbeit, die sich Versprachlichungsstrategien der Sexualisierung im Reggaeton widmet. Das im Panama und Puerto Rico der 80er und 90er Jahre entstandene Genre ist ein Mix aus Reggae, Hiphop, Dancehall sowie diversen Latin-Einflüssen und ist neben seinem zum Tanz anregenden Rhythmus für anzügliche Inhalte und frauenfeindliche Lyrics bekannt.

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Anna, Klasse und Habitus - alles erfunden?


Kerstin | 20.07.2022

Die Serie “Inventing Anna” war im März auf Platz eins der Netflix-Charts. Die Berichterstattung im New York Magazine über die wahre Geschichte von Anna Sorokin, die jahrelang erfolgreich vorgab, eine deutsche Millionenerbin zu sein, machte sie weltbekannt. Aber was fasziniert uns so an diesem Fall? Geht die unglaubliche Geschichte von Anna vielleicht uns alle etwas an? Aber Achtung: Spoilers ahead!

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Ja zur Subjektivität in Forschung und Gesellschaft - eine feministische Wissenschaftstheorie


Dunja  | 16.06.2022

Durftest du dir auch schon hundert Mal anhören, dass du bestimmte Wörter in Aufsätzen, Haus- oder Seminararbeiten in Schule und Uni nicht verwenden sollst? Neben der Vermeidung von unendlich vielen UNDs und verallgemeinernden MANs wurde mir zumindest bei einem Großteil meiner wissenschaftlichen Arbeiten von der Benutzung von ICHs tunlichst abgeraten. Doch wieso überhaupt? Hinter dieser Frage verbirgt sich nicht einfach eine klare linguistische Antwort, sondern ein ausufernder Diskurs über ihre Berechtigung sowie Wissenschaftlichkeit im Allgemeinen, für welche Objektivität noch immer ein entscheidendes Kriterium ist.

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Lass feiern gehen, aber wo?


Anne | 27.05.22

Diesen Text habe ich zusammen mit Johanna Furthmann alias Lotschey verfasst. Sie ist DJ, Musikpädagogin und Aktivistin, hat 2021 das intersektional feministische DJ Kollektiv elektronischer Dauerurlaub mitgegründet und ist mit mir gemeinsam Teil des Laut!-Kollektivs, welches sich für FLINTA+ Personen in der Osnabrücker Musikbranche einsetzt.


Was ist dir wichtig, wenn du eine Party, öffentliche Veranstaltung oder ein Konzert gehen willst?

Welche Faktoren wirken auf deine Entscheidung und Planung ein: 

Gute Musik? Dass deine Liebsten mitkommen? Ein bestimmter Anlass? Das Line-Up? Der Eintrittspreis?

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Nur ein bisschen Diktatur, bitte!


Karla  | 11.04.22

Unter der Nachricht, die Impfpflicht sei im Bundestag gescheitert, kommentierte neulich jemand, das sei ja nun der Beweis dafür, dass wir nicht in einer Corona-Diktatur leben. In der Antwort eines Users - Jaja, das werden wir noch sehen, wenn im Herbst wieder die Maßnahmen anfangen - klang ein wenig verzweifelte Hoffnung mit. Ein beinahe bemitleidenswerter Versuch, das Narrativ aufrecht zu erhalten: Es ist noch nicht vorbei, Leute, versprochen! Haltet noch ein bisschen durch mit eurem Protest, vielleicht kriegen wir noch etwas Diktatur, bitte, bitte?

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Theoretische Feminist*innen


Petra | 24.03.2022

Gender Pay Gap – ein Skandal, Gleichberechtigung – noch nicht annähernd verwirklicht, ich hab da neulich was gelesen, das ist echt so krass... von diesem Kollektiv, dem folg ich auf Instagram und die haben echt immer so recht. Wusstest du, dass bei schwulen Paaren, die zusammen ein Kind großziehen, beide daran denken, dass das Kind bald neue Winterschuhe braucht? Das kann man messen, im Gehirn, da gibt’s so ne aktive Region im Neo-Kortex, ein Kümmer-dich-Areal sozusagen...

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Über die krankmachende Einsamkeit – Ein Plädoyer für mehr Kollektivität 


Alissa  | 16.12.21

#Psyche8

Nie waren Menschen so allein und einsam wie heute. Das wird jedes Jahr und das nachfolgende Jahr wieder zutreffen. Und das schlimmste dabei: Wir werden krank davon. Die Symptome bleiben oft unsichtbar, deshalb rackern wir uns weiter ab. Obwohl genau darin die Ursache liegt. 

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Weil „wir” nicht einfach nur eine Generation „wehleidiger Schneeflöckchen” sind & wieso wir Trigger-Warnungen trotzdem ernst nehmen


Dunja | 09.12.2021

Trigger-Warnungen - ein schier endloser Diskurs, der in den letzten zwei Jahren immer mehr an Fahrt aufgenommen hat. Setzen die einen Warnungen, wettern die anderen dagegen, dass dies eine Unnötigkeit, lächerlich oder gar ein Spoiler sei. 

Da anscheinend vor allem jüngere Menschen das Konzept unterstützen und fordern, wird immer öfter gefragt und diskutiert:  „Wächst eine Generation wehleidiger Schneeflöckchen heran?” Meine persönliche Antwort hierauf lautet eindeutig: NEIN. 

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Wir müssen über Suizid reden


Nati  | 25.11.21

#Psyche5


TW: Suizid, psychische Probleme


Mentale Gesundheit ist vor allem in Zeiten der Pandemie immer öfter Teil des öffentlichen Diskurses geworden. Auf Instagram finden wir Anleitungen, wie ein guter Self-Care-Day aussehen sollte und auch in den Medien lesen wir immer öfter über Depressionen und andere psychische Erkrankungen. Doch ein Thema, mit dem wir in den (sozialen) Medien nur selten konfrontiert werden, ist Suizid. Außer es handelt sich um berühmte Persönlichkeiten. Im vergangenen Jahr haben sich allein in Deutschland mehr als 9.200 Menschen das Leben genommen – diese Menschen waren nicht alle Fußballspieler:innen, Sänger:innen oder Schauspieler:innen. Doch wieso lesen wir nichts über sie?

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Männergesundheit und Genderstereotype


Anne | 11.11.2021

Egal was du wachsen lässt, du wirst einen Bro retten.“ - mit diesem Slogan fordert die Movember Kampagne Menschen dazu auf, sich einen Monat lang nicht zu rasieren, um Awareness und Spenden für das Thema Männergesundheit zu generieren.

Der Movember wurde 2003 von den zwei Australiern Travis Garone und Luke Slattery ins Leben gerufen. Movember ergibt sich aus den beiden englischen Begriffen Moustache und November. Denn zu Beginn der Aktion zielten die Teilnehmenden besonders auf das Wachsenlassen eines Schnurrbarts,  welche in den frühen 2000ern deutlich weniger im Trend lagen als heutzutage, ab.

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Die Ehe - ein nützliches Produkt des Patriarchats


Alissa und Karla | 12.08.21

Liebe, Sex und Beziehungen sind politisch. All unsere Gefühle, unser Denken und unser Handeln entspringen dem System, in dem wir leben. Wir könnten ausbrechen, doch es fällt uns schwer. Wir wollen Veränderung, doch denken in den Strukturen, die uns bereits von klein auf in die Wiege gelegt worden sind. Wir sind einerseits bei einer äußerst fragwürdigen Verwertung der Liebe angekommen und gleichzeitig halten wir die romantische, monogame Beziehung für das höchste zwischenmenschliche Gut im Leben. Doch wie liebten unsere Vorfahren, welche Abhängigkeiten entstanden und wie wirkt sich das auf heute aus?

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What does the skirt say? – Mode, Gender und unzeitgemäße Barrieren


Dunja  | 08.07.21

#Queerness1

Kleider machen Leute. Diese Behauptung schwebt in unseren Köpfen oft ohne, dass tiefer auf sie eingegangen oder über sie nachgedacht wird. Während uns die grundsätzliche Bedeutung – Kleider beeinflussen die Präsenz oder die Persönlichkeit von Menschen visuell – oft bewusst ist, hinterfragen wir selten deren Ursprung und Entwicklung.

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Zero Waste Konsum =

Nachhaltiger Konsum?


Stella | 13.05.21

In Deutschland produziert fast jeder Mensch ca. 535kg Abfall im Jahr (Stand 2018). Das ist ein akutes Problem. Einige Menschen auf der Welt versuchen daher, nicht nur ihren Plastikmüll, sondern generell sämtlichen Müll radikal zu reduzieren. Die Bewegung nennt sich Zero-Waste. Ganz oben auf der Liste steht die Vermeidung von Plastik, aber generell allem, was nicht kompostiert oder zuverlässig recycelt werden kann, also auch z.B. Dosen, Gummi etc. Es gibt viele Webseiten, Bücher und Influencer*innen zu dem Thema, die predigen, Zero Waste sei gar nicht so schwierig. Aber stimmt das? 

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What about Whataboutism ?


Lena Sophie  | 06.05.21

#Nachhaltigkeit1.

Ich lebe vegan. Klischee erfüllt! Es gibt so viele Gründe, weshalb ich mich für diesen Lebensstil entschieden habe, doch darum soll es im folgenden Text überhaupt nicht gehen. Vielmehr möchte ich darüber sprechen, welche Erfahrungen man als Veganer:in in einer omnivoren Gesellschaft, in der die Mehrheit Lebewesen konsumiert, machen muss.

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"Du bist nicht wie andere Frauen"


Standardszenario: Ihr guckt einen Film, eine Rom-Com oder ein Liebesdrama. Es wird romantisch, das protagonistische Heterocouple sieht sich tief in die Augen und er sagt etwas wie: “Du bist nicht wie die anderen Frauen. Du bist anders”. Hach, voll schön oder? Wie sweet auch!
Was hier als besonderes Kompliment anmutet, ist allerdings alles andere als das: Anders als andere Frauen zu sein oder es sein zu wollen ist nichts Erstrebenswertes. Unsere Autorin räumt mit dem Cool Girl-Trope auf und erklärt wieso dies misogyn ist.

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Decolonize Fasching


Amapola | 11.02.21

Fasching fällt aus dieses Jahr. Für manche mag deshalb die Welt untergehen, andere freuen sich. Was kein Fsching allerdings sicher heißt, ist, dass weniger Rassismen und Stereotypen reproduziert oder neu gezeichnet. Keine „I”-Kostüme, kein Blackfacing, keine Scheich Kostüme oder Mexikaner Parodien. Anstatt die bösen Wintergeister  zu vertreiben, sollten wir uns eher bemühen, Stereotypen und Rassismen zu bekämpfen. 

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Die Kapitalisierung der Selbstfürsorge


„Nimm dir Zeit für dich selbst, kümmere dich um dich selbst, lieb dich selbst." Das ist der Ratschlag, den man immer geben kann und genauso oft bekommt.
In der Regel geht’s daraufhin erstmal in den Drogeriemarkt: Teelichter, Tuchmaske, Teetasse? Alles da– perfekt! Selfcare ist großartig, da kann man sich mal richtig was gönnen, ohne ein schlechtes Gewissen zu haben.
Oder?

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Hätt’st halt was g’scheits glernt…


Dank der neuen Corona-Inzidenzwerte über 100 Ende Oktober in Bayern und vor allem München befinden wir uns jetzt wieder in einem partiellen Lockdown. Lockdown light, wie Angela Merkel es nennt. Geschlossen wurden in erster Linie Freizeiteinrichtungen, darunter Kinos, Theater, Opern, Gastronomie und Konzerthäuser.

Aber ist das überhaupt verhältnismäßig?

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